Über 1.000 Unterschriften an NR-Präsidentin Maga. Barbara Prammer übergeben.
Die Unabhängigen GewerkschafterInnen haben heute ihre BürgerInneninitiative für eine Arbeitszeitverkürzung eingereicht. In der Initiative wird u.a. eine Verkürzung der täglichen Normalarbeitszeit auf 7-Stunden sowie eine deutliche Verteuerung von Überstunden gefordert. „Österreich ist bei der Länge der Arbeitszeiten EU-weit bereits traurige Spitze. Vollzeitbeschäftigte ArbeitnehmerInnen arbeiten durchschnittlich 41,7 Stunden/Woche. Gleichzeitig boomt Teilzeit und steigt die Arbeitslosigkeit krisenbedingt dramatisch. Wir brauchen keine weitere Ausweitung von Arbeitszeiten, wir brauchen Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich um Arbeit und damit Einkommen, Chancen und soziale Absicherung gerechter zu verteilen. Darum unsere Initiative,“ so Koza im Rahmen des heute stattfindenden Pressegesprächs.
Arbeitszeitverkürzung um bezahlte und unbezahlte Arbeit gerechter zu verteilen
Für Klaudia Paiha, Bundessprecherin der Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen (AUGE/UG) braucht es insbesondere eine Verkürzung der täglichen Arbeitszeit um die traditionelle, geschlechterspezifische Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit aufzubrechen: „Unabhängig davon, ob Frauen erwerbstätig sind oder nicht – sie leisten über 60 Prozent der unbezahlten Hausarbeit. Längere tägliche Arbeitszeiten – wie etwa bei einem 12-Stunden-Arbeitstag bei Gleitzeit – drohen die traditionelle Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern noch zu verfestigen. Wer Gleichstellung zwischen den Geschlechtern will, muss für kürzere tägliche Erwerbsarbeitszeiten sorgen.“
Arbeitszeitverkürzung gegen Prekarisierung
Beate Neunteufel-Zechner, Betriebsratsvorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen im öffentlichen Dienst (UGöD) fordert Arbeitszeitverkürzung zur Eindämmung atypischer, vielfach prekärer Beschäftigungsverhältnisse: „Immer mehr ArbeitnehmerInnen – auch gut qualifizierte – werden in Geringfügigkeit und Teilzeit gedrängt, mit Einkommen von denen sie nicht leben können. Über eine umfassende Arbeitszeitverkürzung wäre eine gerechtere Verteilung von Arbeit zwischen jenen, die zu viel und jenen, die zu wenig haben, möglich.“
Lange Arbeitszeiten gefährden die Gesundheit
Univ.–Prof. Dr. Jörg Flecker, Unterstützer der Initiative, betont die negativen gesundheitlichen Auswirkungen langer Arbeitszeiten. „Ab der siebten, achten Stunde steigt das Unfallrisiko. Lange Arbeitszeiten machen vielfach krank. Eine Arbeitszeitverkürzung würde dem entgegenwirken.“ Flecker betonte zusätzlich die Wichtigkeit des vollen Lohnausgleichs: „Lohnkürzungen im Rahmen einer Arbeitszeitverkürzung würden die Nachfrage reduzieren und das Leben noch weniger leistbar machen. Eine Arbeitszeitverkürzung muss daher mit vollem Lohnausgleich erfolgen.“
Jetzt unterzeichnen – für Arbeitszeitverkürzung, gegen 12-Stunden bei Gleitzeit
Die BürgerInneninitiative kann ab sofort online unterzeichnet werden. Hier geht’s zur elektronischen Unterstützung.