Unabhängige fordern wirksame Weichenstellungen durch die Politik
„Es ist bekannt, was gegen die messbare Ungerechtigkeit gegenüber Frauen zu tun wäre: Lohntransparenz, Umfangreicher Schutz gegen Gewalt und Anspruch auf Kinderbetreuung ab dem Zeitpunkt, an dem die ihn Frau braucht“, sagt die Vorsitzende der Unabhängigen Gewerkschaftsfraktion im ÖGB. Den Kritiker:innen, die durch die letzte Forderung das Kindeswohl gefährdet sehen, entgegnet sie: „Und natürlich können das auch die Väter sein – aber es muss die verbriefte Sicherheit geben, dass man als Frau mit Carearbeit für die Familie nicht alleine da steht.“
Der Frühjahrs Equal Pay Day heuer zwei Tage früher stattfindet als noch letztes Jahr, zeigt deutlich, wie ungleich Arbeit, die Frauen verrichten oder die Frauen zugeschrieben wird, bewertet und entlohnt wird. Auch wenn Frauen in Männerdomänen Fuß fassen, bedeutet das nicht automatisch, dass sie ab dann gleichwertig bezahlt werden.
„In unserer Beratungstätigkeit sehe ich leider oft, mit welch niedrigen Gehaltsforderungen hochqualifizierte Frauen in den Männerbranchen in die Jobinterviews gehen. Und in den seltensten Fällen holen diese Kolleginnen diesen Gap dann durch Nachverhandlungen auf“, sagt sie und meint weiter: „Die Betriebskultur ist auf die Bedürfnisse von Männern ausgerichtet und tut dann, oft auch unbewusst, noch das Übrige, um Frauen zu benachteiligen und im schlimmsten Fall sie wieder zu vertreiben. Da helfen die besten Frauen-in-Männerberufe-holen Programme nichts, wenn man danach nichts unternimmt, um alte Strukturen aufzubrechen.“
„Und da ist die Politik mehr als gefragt – und das wissen alle: Verpflichtung zur Lohntransparenz, Umfangreiche Prävention und Unterstützungsmaßnahmen für Gewaltbetroffene und Regelungen zur gerechten Verteilung von Care-Arbeit sind überfällig“, stellt sie fest und sagt abschließend: „Offensichtlich ist aber in den Köpfen der Verantwortlichen Frauenarbeit noch immer weniger wert. Bis sich das ändert, werden wir mit Equal Pay Days nicht schlussmachen können.“
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