29. September 2023

Polaschek (UG) zum aktuellen Nehammer Video

Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB, AUGE/UG AK-Rätin

Nicht Arme und Arbeitslose machen es sich leicht, sondern der Kanzler der Republik

Wien (OTS) – Es ist eine bekannte Szene, in der sich das aktuelle Video von Kanzler Nehammer abspielt: ein privilegierter Kreis, mehrheitlich Männer. Dazu passen auch die Themen, die der Kanzler in geselligem und vertrautem Ton diesem offenbar eingeschworenen Publikum vorträgt: Frauen, die nicht mehr wüssten, was ihre Pflicht wäre, Arbeitslose, die auf „unsere“ Kosten ein lustiges Leben führten und Sozialpartner – ja, auch die Wirtschaftsvertretungen – die nichts als Schwierigkeiten machten und ein Klotz am Bein dieser angeblich dynamischen Politmacher wären. Und, eigentlich allen voran: links-alternative Regierungspartner, mit denen nichts Sinnvolles weiterginge und die sowieso keine Freunde sein könnten.

„Eigentlich sollten wir alle diese Ergüsse als das behandeln, was sie sind: Überflüssiges Gift“, sagt Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen Gewerkschaftsfraktion im ÖGB. „Doch dieses Gift wird bereits seit Jahrzehnten in immer wiederkehrenden und höheren Dosen regelmäßig in unterschiedliche Stellen unserer Gesellschaft gespritzt und das macht es zu einer realen Bedrohung unseres friedlichen Zusammenlebens“, ist sie sich sicher und ergänzt: „Man wird den Eindruck nicht los, dass es offenbar gewollt ist, unter allen Umständen Menschen gegeneinander auszuspielen, Unfrieden und Unzufriedenheit zu schüren, anstatt gemeinsam mit allen hier Lebenden, bei allen Unterschieden, an den Herausforderungen unserer Zeiten zu arbeiten“.

„Das ist wohl bequemer und braucht weniger Vision und Mut“, stellt sie fest. „Alternative, Linke, sozial und menschlich Handelnde aller Weltanschauungen machen sich da weitaus mehr Mühe in ihren Bestrebungen für ein gutes Leben für alle. Sie wissen einfach, dass Zusammenleben aktiven Einsatz und Arbeit bedeutet, wie in allen erfolgreichen Beziehungen“, ist sie sich sicher und stellt abschließend fest: „Wer Arbeitslosen und armutsgefährdeten Menschen vorwirft, es sich leicht zu machen, und gleichzeitig billige Vereinfachungen und simple Konzepte propagiert, der ist der eigentliche Bremser für positiven Fortschritt und allgemeinen Wohlstand und hat wohl auch keine Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit.“

Hier geht‘s zur Presseaussendung.