26. April 2012

Unabhängige GewerkschafterInnen begrüßen ÖVP-Gesamtschuldiskussion und hoffen auf Bewegung in der Schulpolitik

, oeli2In die Retro-Schulpolitik der ÖVP kommt Bewegung. Ministerin Karl, Koordinatorin für ein neues Bildungsprogramm, hat mit ihrer Forderung nach einer gemeinsamen Schule aller Kinder den politischen Hardlinern in der ÖVP eine Absage erteilt. Ein Gesamtschul-Gymnasium bis 14, soziale Integration und individuelle Förderung und keine soziale Selektion mit 9 – mit diesen Zielsetzungen formuliert Karl eine klare Gegenposition zum ÖAAB, der vor wenigen Tagen und auf Zuruf der ÖVP-ParteipolitikerInnen in der GÖD den Hauptschulen das Türschild „Aufstiegsschule“ verpassen wollte, damit alles beim Alten bleiben kann.

 

Die Unabhängigen GewerkschafterInnen in den LehrerInnengewerkschaften der GÖD begrüßen die von Karl ausgelöste ÖVP-interne Debatte und hoffen – wieder einmal – auf Bewegung in der Schulpolitik. Die Retro-SchulpolitikerInnen in der ÖVP und an der Spitze der LehrerInnengewerkschaften haben notwendige Reformen in der Vergangenheit reflexartig abgelehnt – vielleicht setzt mit der ÖVP-internen Diskussion auch in der GÖD ein Lernprozess ein. SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen brauchen längst bessere Rahmenbedingungen, Lernen braucht Zeit und Raum und keine Budgetkürzungen:

> ganztägige gemeinsame Schulen mit motivierten und motivierenden LehrerInnen – Freude am Lernen und keine Angst

> ein gemeinsames Bundes-LehrerInnendienstrecht, das der vielschichtigen LehrerInnenarbeit (Unterricht, Projektarbeit, Schulveranstaltungen, Beratung und Förderung, Schulentwicklung …) gerecht wird

> eine wissenschaftlich fundierte universitäre LehrerInnenbildung (Master) und entsprechende Bezahlung für alle LehrerInnen („upgrading“ der Volks- und HauptschullehrerInnen und keine Einkommensverluste für AHS/BMHS)

Keine Angst vor Reformen – Her mit der Bildungsmilliarde!

Bildung kostet. Bildungsreform kostet. Finanzminister Pröll ist gefordert, den Kindern und Jugendlichen eine weltoffene, zukunftstaugliche Schule zu finanzieren.

Für die Unabhängigen GewerkschafterInnen in der GÖD (UG an Pflichtschulen, AHS, BMHS, Berufsschulen und Pädagogischen Hochschulen)

Reinhart Sellner, Vorsitzender der UgöD
21.5.2010