Sie war UG-Vorsitzende, erste Vertreterin der UG im ÖGB-Vorstand, Redakteurin der „Alternative“, Betriebsrätin, engagierte Feministin, leidenschaftliche Gewerkschafterin, überzeugte Antifaschistin. Und sie war eine liebe Freundin. Es ist schwer, von Lisa Langbein Abschied zu nehmen. Am 30. Dezember ist sie verstorben. Viel zu früh. Lisa wurde 65 Jahre alt. Wir trauern als Unabhängige GewerkschafterInnen mit ihren FreundInnen und Angehörigen.
Lisa Langbein prägte über viele Jahre hindurch die Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB. Aus einem Elternhaus stammend, das im Widerstand gegen das nationalsozialistische Vernichtungsregime aktiv war und den Nazi-Terror am eigenen Leib erleben musste, wurde Lisa Langbein ein waches politisch Bewusstsein bereits in die Wiege gelegt. Sie war Betriebsrätin in der mobilen Krankenpflege. Sie war Redakteurin der UG-Monatszeitschrift „Die Alternative“. Und sie war viele Jahre als politische Sekretärin der KIV/UG auch – so geduldige wie konsequente – Vorsitzende der UG im ÖGB. Über mehrere Perioden war Lisa auch Arbeiterkammerrätin der AUGE/UG in der Wiener AK. Die Parteiunabhängigkeit der Gewerkschaftsbewegung und ihrer Fraktion – der UG – war Lisa immer ein besonderes Anliegen.
Im Zuge der Bawag-Krise und den zaghaften Reformbestrebungen im ÖGB wurde sie als erste Vertreterin der UG in den neu gegründeten ÖGB-Vorstand – dem alten Präsidium – aufgenommen. Lisa war aber nicht nur Gewerkschafterin. Mindestens ebenso leidenschaftllich war sie für „Ärzte ohne Grenzen“ aktiv, sowohl im Vorstand als auch unmittelbar vor Ort. Mehrere Monate verbrachte Lisa im Norden Afghanistans als Krankenschwester – inmitten einer Krisen- und Kriegsregion.
So war Lisa: voller Kraft, voller Tatendrang, konsequent im Denken wie im Handeln. Und dabei von einem tiefen Humanismus geprägt. Lisa, du wirst uns fehlen. Danke für Alles, was du für jede/n von uns und für unsere UG getan hast! Wir werden Dich nicht vergessen.
Das Begräbnis findest am Donnerstag, 11. Jänner um 14.00 Uhr am Matzleinsdorfer Friedhof, Triesterstraße 1, 1100 Wien statt (Beginn in der Aufbahrungshalle)