UG und KIV/UG erfreut über Ende der Nulllohnrunde in Wien – bereits erlittene Kaufkraftverluste müssen allerdings 2014 wettgemacht werden!
„Die ursprünglich angekündigte Nulllohnrunde für Wiens Gemeindebedienstete ist Geschichte. Das ist ein Erfolg der zahlreichen Initiativen und Beschlüsse gegen Nulllohnrunden an Dienststellen und in den Betrieben – nicht zuletzt auch im Rahmen unserer Kampagne ‚Null Bock auf Nulllohnrunden‘ – die Druck auf Verhandlungen gemacht, und letztendlich zu diesem Lohnabschluss geführt haben. Widerstand zahlt sich also aus,“ freut sich Markus Koza, Vorsitzender der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB.
Das „lachende Auge“ sei dabei, so Koza, dass es zu einer Lohnerhöhung in Form eines schemawirksamen, nachhaltig wirkenden Fixbetrags gekommen sei, der die Kaufkraft unterer und mittlerer Einkommen im Verhältnis zu den oberen deutlich stärkt. Denn: „Niedere Einkommen gewinnen bei Fixbeträgen prozentuell mehr als hohe Einkommen. Das erhöht die Kaufkraft einkommensschwacher Gruppen, wird unmittelbar nachfragewirksam, stärkt damit ganz wesentlich den Konsum und unterstützt damit die wirtschaftliche Erholung.“ Kritik gibt es allerdings an der Höhe sowie dem Zeitpunkt, ab dem die Lohnerhöhung gilt: „Eine Lohnsteigerung, die erst mit Mitte des Jahres zu wirken beginnt, hätte entweder rückwirkend, oder deutlich höher ausfallen müssen, um die bereits entstandenen Reallohnverluste auszugleichen. Die 35 Euro monatlich ab 1. Juli machen den bisherigen Kaufkraftverlust jedenfalls nicht wett,“ kritisiert Koza. Zufrieden zeigt sich Koza, dass im Gegensatz zum Bund für Wien im nächsten Jahr kein Abschluss unter der Inflationsrate angedacht ist.
Von Bedeutung über die Gemeindebediensteten hinaus sei der Lohnabschluss in Wien nicht zuletzt auch deswegen, da es nun wohl auch für die Beschäftigten privater Vereine, deren Einkommensentwicklung an jener der Gemeinde Wien gekoppelt sind, entsprechend nachhaltig wirkende Lohnerhöhungen geben wird.
Für 2014 Lohnzuwachs über Inflationsrate gefordert!
Für 2014 fordert Martina Petzl-Bastecky, Wiener Landessprecherin der KIV/UG (Konsequente Interessensvertretung), den Unabhängigen GewerkschafterInnen bei den Gemeindebediensteten jedenfalls einen Gehaltsabschluss über der Inflationsrate: „Wir nehmen die Wiener Stadtregierung beim Wort, wenn für sie die Inflationsrate Basis der Lohnverhandlungen 2014 ist. Denn sie kann tatsächlich nicht mehr als ‚Basis‘ sein, angesichts der bereits erlittenen Kaufkraftverluste, die ja irgendwann wettgemacht werden müssen.“
Dem Lohnabschluss hat die KIV/UG als zweitstärkste Gruppierung in der GdG-KMSfB im Rahmen des Wiener Landesvorstands zugestimmt. Petzl-Bastecky: „Wir können zwar weder mit Zeitpunkt der Gültigkeit noch mit der Höhe wirklich zufrieden sein, allerdings haben wir nicht gegen eine Nulllohnrunde und für Verhandlungen erfolgreich mobilisiert um dann gegen eine Lohnerhöhung zu stimmen. Den Erfolg der Gewerkschaftsbasis und unserer zahlreichen Initiativen an den Dienststellen und in den Betrieben lassen wir uns nicht nehmen. Wir haben die Nulllohnrunde zu Fall gebracht. Nächstes Jahr muss allerdings einiges an entstandenen finanziellen Verlusten wieder aufgeholt werden. Und – wir sind jederzeit wieder mobilisierungsfähig.“